Fun Facts

„Alarm für Cobra 11“: Fun Facts der erfolgreichsten deutschen Serie

  1. Die erste Folge von „Alarm für Cobra 11“ lief am 12. März 1996. „Bomben bei Kilometer 92“. Die erste explodierende „Cobra“-Bombe wurde als Krebsdose getarnt. Und ansonsten ist in der Pilotfolge bereits alles enthalten. Menschen klettern während der Fahrt auf Autodächer. Am Ende kollidiert ein Auto mit einem Güterzug. Der Stuntkoordinator Hermann Joha erhielt vom Heimsender RTL den Goldenen Löwen. Die Einschaltquoten erreichten fast das Niveau eines Münsteraner Tatorts: zehn Millionen.
  2. Cobra 11 ist der Radio- und Codename der beiden Inspektoren. Die ursprüngliche Besatzung des Cockpits waren Frank Stolte und Ingo Fischer. Ab Folge 3 übernahm Semir Gherkan (Erdoğan Atalay) das Steuer von Ingo Fischer. Atalay, 1966 in Hannover geboren, ist heute der dienstälteste deutsche Actionstar.
  3. Der Mann, der in „Alarm für Cobra 11“ und dem deutschen Action-TV-Film den Turbo verbaut hat, heißt Hermann Joha. Er beschloss, Stuntman zu werden, kaum volljährig, verdoppelte später Götz George und fuhr für die „7. Sinn „Autos im Dienst der Verkehrserziehung zum Schrott. Mit 32 gründete Joha die Produktions- und Stuntfirma action concept in Hürth bei Köln, mit der er seit dem zweiten Jahr der Serienproduktion für „Alarm für Cobra 11“ verantwortlich ist. Die „Cobra“-Bühnen werden gedreht und die Karossen auf dem Aktionskonzept-Gelände zwischengelagert. Das Bürogebäude dient als Kommissariat. Aktionskonzept ist eigentlich „Alarm für Cobra 11“.
  4. „Alarm für Cobra 11“ ist neben „Derrick“ die meistverkaufte deutsche Fernsehserie. Sie verkehrt zwischen Andorra und Vietnam in mehr als 120 Ländern.
  5. Das teuerste Auto, das je über den Asphalt von „Alarm für Cobra 11“ rollte, war (in der Folge „Friendship“ der zehnten Staffel) Maybach Exelero, das wohl Batmobil-ähnlicheste Auto, das jemals in Deutschland gebaut wurde. Eine Einzelanfertigung für den Reifenhersteller Fulda. Er hat 700 PS, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 351,45 Stundenkilometern und kostete 2005 acht Millionen Euro. Das Zwölfzylinder-Coupé ist auch im Jay-Z-Video „Lost one“ zu sehen.
  6. „Alarm für Cobra 11“ ist nicht nur das Auto wegen des Hochgeschwindigkeitsfernsehens. Eine Folge besteht aus etwa doppelt so vielen Schnitten wie ein normaler deutscher Fernsehthriller. Durchschnittlich etwa tausend. Für Herzkranke ist das nichts.
  7. In den bisher über 360 Folgen der 24 Staffeln standen über 50 Regisseure hinter der Kamera. Achtmal wechselte die Besetzung am Steuer der Cobra 11 an der Seite von Kommissar Semir Gerkhan. 17.000 Statisten spielten mit. Stargäste waren Daniela Katzenberger, Elias M’Barek, Bela B., Fahri Yardim und Lothar Matthäus. Und KITT, das Dienstfahrzeug von David Hasselhoff in „Knight Rider“.
  8. Autos werden mit am Heck angebrachten Stickstoffkanonen in die Luft gesprengt. Beschleunigung von 0 auf 80 Stundenkilometer in zwei Sekunden. Eine Crew von bis zu 80 Personen braucht gut zwölf Stunden, um eine gut zwei Minuten lange Stuntszene aufzunehmen.
  9. Wenn ein Auto abhebt, sitzen natürlich nicht einmal Stuntmen hinter dem Steuer. Um das Innere von umstürzenden Fahrzeugen mit Passagieren an Bord zu filmen, gibt es den „Rollover-Simulator“, eine Art Turnrad mit einem Auto in der Mitte.
  10. Die Produktionskosten einer durchschnittlichen „Cobra“-Folge liegen bei rund einer Million Euro. Fast ein Schnäppchen im Vergleich zum deutlich weniger unfallträchtigen „Tatort“ (1,5 Millionen pro Folge).
  11. Die voraussichtlichen Unfallfahrzeuge können bei Autohändlern und Online-Portalen bezogen werden. Mercedes und BMW stellen den Herstellern aktuelle Vorserienfahrzeuge zur Verfügung.
  12. Ein Porsche absolvierte den weitesten Sprung eines Autos. Es flog 200 Meter durch die Luft.
  13. Den größten Schlag mit einem Fahrzeug gab es 2006 in der Folge „Deadly Profit“. Ein 15 Meter langer Tanklastzug überschlug sich. Dafür wurden 200 Liter Benzin und sechs Kilogramm Sprengstoff benötigt. Noch größer war der Boom bei der Explosion einer Gaspipeline in der Folge „Stadt in Angst“. 14 Fahrzeuge wurden mit Stickstoffkanonen und 25 Kilogramm Sprengstoff in die Luft gesprengt. Weil eine möglichst realistische Staubwolke gefordert war, wurden auch 400 Kilogramm Sportplatzkreide und Torf gesprengt.
  14. Für einen Stunt werden bis zu zwanzig Fahrzeuge benötigt, von denen einige Wochen dauern. Allein für die Überrollkäfige von ca. 4.000 Crash-Cars wurden mehr als 55.000 Meter Stahlrohr verbaut (bisher sind ca. 800 Überschläge aufgetreten).
  15. An der Vorbereitung eines Absturzes sind nicht nur Schrauber und Stuntleute beteiligt, sondern zum Beispiel auch ein Physiker, ein Mathematiker und zwei Ingenieure, um die möglichen Flugwege zu berechnen.
  16. Bis heute wurden mehr als 7.000 Fahrzeuge zerstört. Für jeden Crash-Stunt werden drei Fahrzeuge benötigt. Ein sogenanntes Spielzeugfahrzeug, eines für den Crash und eines für den Überschlag.
  17. Die Einführung von Tempo 100 würde wohl „Alarm für Cobra 11“ beenden. Die für die freie Fahrt freier Bürger geöffnete Autobahn ist ein wichtiges Verkaufsargument für den Auslandsverkauf der Serie. Besonders in Länder wie China, von wo aus es fast einen Autobahntourismus nach Deutschland gibt.
  18. Für die Autobahnen, auf denen Cobra 11 Kriminelle verfolgt, könnte man natürlich die nicht wenigen Autobahnen rund um Köln benutzen (die Verfolgungsjagden fanden auf einer stillgelegten Strecke im Süden Berlins statt, die dann abgerissen wurde). Inzwischen ist in Aldenhoven bei Düren Europas größtes Filmset für die Cobra gebaut worden – eine 2.300 Meter lange Autobahnstrecke. Das Autobahnpolizeirevier befindet sich auf dem Gelände des Aktionskonzepts der Produktionsfirma „Cobra“.
  19. „Alarm for Cobra 11“ wurde mit sieben World Stunt Awards (und einem Fernsehpreis für den besten Schnitt) ausgezeichnet. Einen Preis für besonders grüne Produktion wird es für das Kölner Unternehmen allerdings kaum geben. 400 Reifen werden pro Saison abgefahren. Es gibt keine Erhebungen zum Benzinverbrauch.
  20. Das Herz der Serie schlägt seit dem Umzug aus Brandenburg am Rhein zwischen Krefeld, Köln und Düsseldorf. Es wurde aber auch in den USA, Albanien, Österreich und der Türkei gedreht.
  21. Pro Saison werden 100.000 leere Patronen abgefeuert. Rund 1.700 Verdächtige wurden festgenommen.
  22. Etwas ist nur dann richtig erfolgreich, wenn es durch den Kakao gezogen wird. Die „Cobra“ wurde in der Comedy-Serie „Freitag Nacht News“ parodiert. „Alarm für Döner 11 – Die Döner-Polizei“ (Folgen: „A Büms im Kornfeld“, „Döner gehts nisch“) operierte mit neu geschnittenen und synchronisierten Szenen – alle Schauspieler sprachen mit türkischem Akzent. Martina Hill persiflierte die testosteronlastige „Cobra“ in drei Folgen von „Alarm für Mutti 11“ und war als erste Frau an der Seite von Eroğan Atalay alias Semir Gherkan ihrer Zeit voraus.
  23. „Alarm für Cobra 11“ ist natürlich eine Jungensache. Es gab Abteilungsleiter. In der aktiven Feldarbeit waren sie eher selten. Bis jetzt. In der neuen Saison sitzt erstmals eine Kommissarin am Steuer von Semir Gherkan (wenn er nicht schnell genug und vor ihr zurechtgekommen ist): Vicky Reisiger, gespielt von Pia Stutzenstein, einer Kommissarin mit etwas vagem Hintergrund, die umgezogen ist von Dortmund auf die Kölner Autobahn umgezogen ist.
  24. Nach der letzten Saison der „Cobra“ verließ fast eine halbe Fußballmannschaft das Team, darunter auch Daniel Brenner, der als Paul Brenner neben Erdoğan Atalay alias Semir Gherkan im „Cobra“-Rennwagen unterwegs war. Das hat das Drehbuchteam um die beiden Chefautoren Andreas Brune und Sven Frauenhoff für grundlegende Veränderungen genutzt. Es gibt nicht nur eine neue Hightech-Abteilung. Aber auch komplexere Erzählstrukturen, horizontale Handlungsstränge, aktuellere politische Brisanz (Polizeigewalt, Racial Profiling) und Charaktere mit mehr Tiefenschärfe.
  25. Die neue Saison der „Cobra“ startet am 20. August. Nach einer coronabedingten Drehpause werden derzeit im Rheinland die letzten neuen Staffelfolgen produziert. Aufgrund der hohen Produktionskosten und der coronabedingten Veränderungen der Finanzmittel der Fernsehsender soll „Alarm für Cobra 11“ bei RTL auf den Prüfstand gestellt werden. Die Fortsetzung der Serie hängt mehr denn je vom Erfolg der neuen Folgen, dem neuen Look und dem neuen Team ab. Jedenfalls, sagt Chefautor Andreas Brune, endet die neue Staffel mit einem Cliffhanger.